Für die Herstellung eines textilen Produktes ist eine Vielzahl an Produktionsschritten notwendig, die in eigens darauf spezialisierten Betrieben durchgeführt werden. Hinzu kommen Anforderungen an Materialien und Veredelungen, die je nach Produkt stark variieren können und die für Planung und Umsetzung der Herstellung ein hohes Maß an Know-how erfordern.
Ergänzt wird diese Komplexität durch die globale Verteilung der einzelnen Produktionsstätten. Es kommt daher nicht selten vor, dass ein einzelner Bekleidungsartikel von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung bis zum Konsumenten bereits mehrere Länder durchlaufen hat.
Die textile Lieferkette beginnt mit der Rohstoffgewinnung. Bei synthetischen Textilfasern wie Polyester ist dies die Extraktion von Erdöl. Bei organischen Fasern wie Baumwolle, Leinen oder Hanf sind es Anbau und Ernte der Faserpflanzen – auch wenn dies ganz streng betrachtet zur landwirtschaftlichen Lieferkette gehört.
Die Rohstoffgewinnung ist ein wesentlicher Bestandteil der textilen Lieferkette, da sie die Grundlage für die Garnherstellung im nächsten Schritt ist und Qualität und Umweltauswirkungen eines Textils maßgeblich durch die verwendeten Rohstoffe beeinflusst werden.
Bei einem Baumwollartikel umfasst die Rohstoffgewinnung beispielsweise Anbau, Ernte und Entkörnung der Rohbaumwolle.
In den Spinnereien werden die Rohstoffe zu Garnen versponnen. Je nach Art des genutzten Rohstoffes und der Art und Zusammensetzung des Garnes, das hergestellt werden soll, werden hier unterschiedliche Verfahren angewandt.
Zum Beispiel die Herstellung eines Baumwollgarns: Die zuvor gereinigten Baumwollfasern werden in einer Kardiermaschine geordnet und gekämmt. In folgenden Zwischenschritten wird aus den Fasern ein Rohgarn hergestellt. Dieses wird anschließend in weiteren Verfahren versponnen und gezwirbelt, sodass am Ende ein festes Garn entsteht. Das mehrfache Verspinnen und Verzwirbeln des Rohgarns dient der Stabilität und Reißfestigkeit des Garns.
Um aus den Garnen Stoffe zu machen, werden in Webereien oder Strickereien textile Flächen produziert. Je nachdem, welche Eigenschaften der Stoff aufweisen soll und für welches Produkt er zum Einsatz kommt, wird die Art der Flächenproduktion gewählt. Entschieden wird hier also, wie die Fäden miteinander verdreht, verkreuzt oder verschlungen werden. Dabei können auch Garne verschiedener Farben und Materialien kombiniert werden.
Webereien produzieren Gewebe wie beispielsweise Denim-Stoffe, die für die Herstellung von Jeans verwendet werden. In Strickereien hingegen wird Maschenware hergestellt. Ein Beispiel dafür ist der Jersey-Stoff, der u. a. für die Produktion von T-Shirts verwendet wird.
Gefärbt wird je nach Design entweder das Garn oder der Stoff als Ganzes. Bei beiden Varianten wird das Material in großen Färbetrommeln eingefärbt.
Es gibt verschiedene Arten von Druckverfahren, die abhängig von Design und Zweck angewandt werden. So kann beispielsweise der gesamte Stoff bedruckt werden oder nur einzelne Stellen, wie ein Motiv auf der Vorderseite.
Bei Funktionsbekleidung dient die Veredelung dazu, die Textilien wasser-, wind- und schmutzabweisend zu machen. Denim-Artikel werden dagegen durch Färbungen oder Auswaschungen veredelt.
Die NäherInnen bringen in diesem Produktionsschritt auch Accessoires wie Knöpfe, Ösen, Reißverschlüsse etc. an.
Während des Herstellungsprozesses kann es innerhalb der unterschiedlichen Produktionsstufen zu mehreren Waschvorgängen kommen.
Bevor die Artikel verpackt werden, erfolgt eine stichprobenartige Qualitätskontrolle, bei der die Kleidungsstücke nach den vom Kunden vorgegebenen Kriterien durch unabhängige Institute inspiziert und kontrolliert werden. Bei Mängeln geht das Teil zurück in die Fertigungslinie, um die Fehler zu beheben.
Viele Prozesse entlang der textilen Lieferkette sind aufwendige Handarbeit, so auch das sorgfältige Einpacken jedes Kleidungsstücks. Neben dem eigentlichen Verpacken der Ware werden in diesem Schritt auch unterschiedliche Hangtags angebracht.
Nach Abschluss der Produktion werden die fertigen Bekleidungsstücke/Bekleidungsartikel exportiert und in ihr Zielland transportiert. Dort stellt der Handel sie dann den EndkonsumentInnen bereit.
Nach Abschluss der Produktion werden die fertigen Bekleidungsstücke/Bekleidungsartikel exportiert und in ihr Zielland transportiert. Dort stellt der Handel sie dann den EndkonsumentInnen bereit.
„Kunden und EndverbraucherInnen wünschen sich ein immer höheres Maß an Detailinformationen zu Anbau, Herkunft und Produktion ihrer Waren. Um dies zu gewährleisten, erfordert es umfassende Transparenz in unseren Lieferketten. Diese Transparenz ist eine große und andauernde Herausforderung und gleichzeitig eine grundlegende Voraussetzung für die Umsetzung von unternehmerischen Sorgfaltspflichten.
Wir kommen ihr verantwortungsvoll nach, da wir den sozialen und ökologischen Anforderungen in unserer Lieferkette nur so effektiv begegnen können.“